"Eines Tages beschloss unser Vater (Hazrat Inayat Khan), nach Paris zu fahren, ohne sich von einer der Sekretärinnen oder von Sufi-Gästen begleiten zu lassen, wie dies üblicherweise der Fall war. Ich (Hidayat Inayat Khan) fühlte mich sehr unwohl bei dem Gedanken, dass mein Vater ganz allein durch die Menschenmassen und den schrecklichen Verkehr der grosse Stadt gehen sollt; wo er von einem Bus und von einer Metrostation zur anderen umsteigen müsste, ehe er irgendwohin käme. Und dies auch noch abgesehen von der Schwierigkeit, kein Französisch sprechen zu können, ausser einigen wenigen Worten.
Dann nach vielen Bitten, wie kleine Kinder es so gut können, - mein Argument war natürlich, dass ich ihn vor dem Verlorengehen beschützen könnte - war mein Vater endlich einverstanden, mich mizunehmen, und natürlich hüpfte ich vor Freude auf und ab.
Nach einer sehr langen Zeit erreichten wir schliesslich das Geschäft, das "Galeries Lafayette" hiess, und gingen geradewegs zur Stoffabteilung, wo mein Vater Meter um Meter Stoff kaufte, alles in der gleichen Farbe. Natürlich war ich sehr überrascht und wunderte mich, warum mein Vater wollte, dass meine Mutter so viele Saris von der gleichen Farbe haben sollte, statt mehrere in verschiedenen Farbtönen. Aber ich getraute mich nicht, meinen Vater mit einer solch ungehörigen Frage zu belästigen, besoonders nachdem ich die Erlaubnis erhalten hatte, mit ihm zu dieser besonderen Gelegenheit nach Paris zu fahren.
Mein Vater trug das riesige, schwere Paket den ganzen Weg allein nach Hause, wo alle mit grosser Neugierde warteten. Sobald wir zu Hause ankamen, versammelte er uns alle um sich, und wir sprachen gemeinsam die drei Gebete "Saum, Salat und Khatum" einstimmig und in vollkommen synchronisiertem Rhytmus. Dann, nach einer kurzen Stille, hob unser Vater das schwere Paket mit dem gelben Stoff hoch und sagte: "Dies ist die Sufi-Fahne!"
Am nächsten Tag wurde dieser gelbe Stoff auf Murshids Wunsch an der Vorderwand des Sufi-Vortragssaals entlang aufgehängt. Zu diesem besonderen Anlass, während er zum Podest ging, von dem er jeweils seine Vorträge hielt, bat Murshid die Murids aufzustehen und gemeinsam mit ihm die Gebete zu sprechen.
Dann, indem er auf die neu aufgehängten gelben Vorhänge wies, sagte Murshid: "Dies ist die Sufi-Fahne..., Es ist die gelbe Farbe... Dies bedeutet, dass die gelbe Farbe der neue Impuls für die Botschaft von heute ist... Dies ist eine Botschaft spiritueller Freiheit, eine Botschaft der Liebe und Schönheit."
Dieses ausserordentliche Ereignis in der Sufi-Geschichte hinterliess einen tiefen Eindruck in den Gemütern und Herzen aller Sufis, die das Privileg hatten, an jenem Tag anwesend zu sein. Seither ist es unter den älteren Sufis zur Gewohnheit geworden, jedesmal, wenn sie die gelbe Farbe sehen, stets die alten Worte zu zitieren, "Es ist die Sufi-Farbe":
aus: Es war einmal ...Erinnerungen aus frühen Tagen an meine geliebte Eltern
von Hidayat Inayat Khan
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